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Modellbau-Ferienkurs

In Kooperation mit der Luftsportjugend Hessen hat der Sportausschuss ein Förderpaket geschnürt, das Vereine bei der Durchführung von Modellbaukursen im Rahmen eines kommunalen oder städtischen Sommerferienprogramms unterstützt. Der Wetzlarer Verein für Luftfahrt e.V. hat in den Sommerferien 2024 erstmals einen Ferienkurs Modellbau angeboten. Hier findet ihr das erfolgreich angewandte Konzept:

Rahmenbedingungen und Zielgruppe

Der Modellbaukurs ist für bis zu 8 Teilnehmer im Alter von etwa 9 bis 14 Jahren geeignet. Für jeden Teilnehmer werden folgende Materialien benötigt: 1 Bausatz, 1 Baubrett, Abdeckfolie, 1 Cuttermesser, ca. 6 kleine Klemmen, ausreichend Stecknadeln und 1 kleines Fläschchen Weißleim. Jeder Arbeitsplatz sollte mindestens 1,2 Meter breit sein.

Bei einer Teilnehmerzahl von 8 Personen werden mindestens 4 Betreuer benötigt. Diese sollten über Modellbau- und Lehrer-Schüler-Erfahrung verfügen. Mindestens ein Betreuer mit einer Trainer-C-Lizenz ist von Vorteil. Falls der Kurs über eine Stadt oder Kommune organisiert wird, ist für die Betreuer ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis erforderlich.

Zeitlicher Ablauf und Kurskomponenten

Der Kurs fand an fünf aufeinanderfolgenden Tagen in den Sommerferien statt und bestand aus mehreren Komponenten: Modellbau, Simulatorfliegen, Lehrer-Schüler-Training sowie Wurfübungen.

Während der ersten vier Tage wurde ein kleiner Wurfgleiter in Holz-Rippen-Bauweise gebaut: die "Sommereule" aus dem Shop des MFSD (https://shop.mfsd.de/produkt/sommereule-wurfgleiter-800mm-spannweite/). Die Kinder lernten den Umgang mit dem Material Holz, mit Klebstoff und Werkzeugen und bekamen erste Einblicke in die Funktionsweise und Aerodynamik eines Flugzeugs.

Da sich Kinder nur schwer länger als etwa eine Stunde in der Werkstatt beschäftigen lassen, hatten sie die Möglichkeit, an zwei Modellflugsimulatoren (MultiFlight und HeliX) erste Versuche am Steuerknüppel zu machen. Dies förderte ihre Experimentierfreude und ihren Spieltrieb. Die Räumlichkeiten des Vereins boten den Luxus eines Beamers, alternativ funktioniert auch ein normaler Laptop.

Um den Teilnehmern zu zeigen, dass sich ein reales Modell erheblich von einem Simulator unterscheidet, konnten verschiedene Modelle im Lehrer-Schüler-Betrieb ausprobiert werden. Es standen ein EasyGlider, ein TwinStar und eine FunCub zur Verfügung, mit denen die Teilnehmer teils schnelle Fortschritte erzielen konnten.

Damit der neue Wurfgleiter beim ersten Wurf nicht wie ein Speer mit aller Kraft geschleudert wird und direkt zu Bruch geht, wurde zwischendurch das Werfen eines Modells mit einfachen EPP-Wurfgleitern geübt. Dabei wurde vermittelt, dass es nicht auf die Kraft, sondern vielmehr auf den Wurfwinkel und eine gleichmäßige Wurfgeschwindigkeit ankommt. So entstanden schnell kleine Wettkämpfe zwischen den Teilnehmern, wessen Gleiter am weitesten, höchsten oder längsten fliegt.

Mit der Kombination aus diesen vier Tätigkeiten kam nie Langeweile auf, außerdem konnten die Teilnehmer, die beim Modellbau etwas schneller waren, jene mit etwas geringerer Baugeschwindigkeit direkt bei ihren Modellen unterstützen. Am letzten Tag bekamen die alle die Möglichkeit, als Passagier eine Runde in einem manntragenden Segelflugzeug mitzufliegen.

Kosten und Finanzierung

Die Materialkosten pro Teilnehmer betragen etwa 65 Euro (35 Euro für den Bausatz und ca. 30 Euro für das restliche Material). Der empfohlene Teilnehmerbeitrag liegt bei 50 Euro. Zusätzlich gewährt die Luftsportjugend Hessen einen Zuschuss von 30 Euro pro Teilnehmer, um die Kosten zu reduzieren und die Durchführung für Vereine attraktiver zu machen.

Sicherheit und Erste Hilfe

Ein Erste-Hilfe-Set sollte jederzeit vor Ort verfügbar sein, und mindestens ein Betreuer über Erste-Hilfe-Erfahrung verfügen. So kann im Falle kleiner Verletzungen, die beim Umgang mit Werkzeugen auftreten können, schnell reagiert werden.

Kontakt und Beratung

Der HLB unterstützt Vereine, die ein solches oder ähnliches Projekt durchführen möchten, mit Beratung, Material und finanziellen Mitteln. Für Fragen, Anregungen, weitere Informationen und Unterstützung kontaktiert uns bitte unter Sportausschuss Modellflug.